Prämiengelder: Nicht alle Krankenkassen sind sparsam

Bisher galten die Krankenkassen als wenig sparsam, was Prämiengelder angeht. Doch nach neuen Umfragen gehen sie inzwischen effizienter mit den Beiträgen um, wenngleich die Unterschiede zwischen den Versicherern immer noch sehr gross sind.

Höhere Prämien durch grösseren Verwaltungsaufwand?

Wie effizient eine Krankenversicherung arbeitet, wird meist an der Höhe ihrer Kosten für die eigene Verwaltung bemessen. Wie viel Geld braucht die Krankenkasse für ihre Mitarbeiter und deren Gehälter, was kosten die eigenen Immobilien und wie hoch ist der jährliche Betrag für Werbung und Marketing? Genau diese Kosten machen einen grossen Unterschied zwischen verschiedenen Krankenversicherungen aus. Während einige sehr sparsam wirtschaften, treiben andere die eigenen Kosten in die Höhe. Frei nach dem Motto: Was kostet die Welt?

Dennoch zeigen aktuelle Erkenntnisse, dass höhere Verwaltungskosten nicht zwingend für eine geringe Effizienz der jeweiligen Krankenversicherung stehen. Massgeblich ist, wie die Ausgaben eingesetzt werden und welche Prämieneinnahmen den Ausgaben gegenüberstehen. Zudem bedeuten höhere Verwaltungsausgaben nicht zwingend, dass die Prämien ebenfalls hoch sein müssen, denn sie werden ohnehin nur zu einem Teil für die Begleichung der Verwaltungskosten verwendet. Einem sehr kleinen Teil, denn bei den meisten Kassen erreicht der Anteil der Verwaltungskosten nicht einmal 4,5 Prozent, die von den Prämiengeldern bezahlt werden.

Grosse Unterschiede bei den Krankenversicherern

Die Unterschiede zwischen den einzelnen Krankenversicherungen zeigen sich ein einem Vergleich als durchaus beträchtlich. Dazu zwei Beispiele:

    • Visana
      Bei dieser Krankenkasse zahlen die Versicherten pro Jahr rund 3´700 Franken. Die Verwaltungskosten pro Person liegen bei rund 127 Franken, sofern diese Person in der Grundversicherung geführt wird.

    • Helsana
      Hier liegt die durchschnittliche Prämie bei einer versicherten Person bei rund 4´100 Franken im Jahr. Die Verwaltungskosten für eine Person in der Grundversicherung sind aber deutlich höher und betragen rund 212 Franken.

Die Helsana versucht sich zu rechtfertigen und erklärt, dass etwa 94 Rappen in Form einer Leistung an den Versicherten zurückfliessen und das für jeden Franken, der als Prämie eingezahlt wird. Das bedeutet, dass die wirklichen Verwaltungskosten deutlich geringer sind und nur noch sechs Rappen pro Prämienfranken betragen.

Kosten nicht als Zeichen für Qualität sehen

Experten gehen davon aus, dass die Ausgaben, die eine Krankenkasse für eigene Zwecke tätigt und die somit in den Bereich der Verwaltungskosten fallen, nicht zwingend für eine gute oder minder gute Qualität der Krankenversicherung gesehen werden können. Kassen, die eine sehr gute Servicequalität bieten, sind nicht per se mit höheren Verwaltungskosten vertreten. Gleichzeitig hat nicht jede Kasse, die nur geringe Kosten für die eigene Verwaltung hat, einen schlechten Service zu bieten.

Auffällig ist aber eines und das ist allen Krankenkassen gemein: Die Kosten für die eigene Verwaltung sind in den letzten Jahren um rund 50 Prozent gesunken. Dabei werden die Verwaltungskosten aber nur in Verbindung mit den Prämien gesehen bzw. zu diesen ins Verhältnis gesetzt. Dennoch: Die Unterschiede zwischen den einzelnen Krankenkassen sind immer noch vorhanden und es bleibt festzustellen, dass die Kassen unterschiedlich effizient arbeiten. Während manche nur minimalste Kosten haben, schöpfen andere aus dem Vollem, was letzten Endes nichts über den gebotenen Service aussagt.

Fazit: Nicht jede Krankenversicherung spart an Verwaltungskosten

Einige Krankenversicherungen sind stetig darum bemüht, die eigenen Kosten so gering wie möglich zu halten und legen diese geringeren Kosten auf die Prämiengelder um. Andere wirtschaften alles andere als effizient und lassen die Krankenkassenbeiträge dadurch steigen. Wie der Service der Kasse aussieht, darüber sagt die Höhe der Verwaltungskosten jedoch nichts aus.

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