Steigende Prämien in der Reiseversicherung dank Pandemie?

Viele Reisen wurden im letzten Jahr bedingt durch die Corona-Pandemie abgesagt oder früher als vorgesehen beendet. Die Reiseversicherungen übernahmen einen Grossteil der Kosten, was nun Folgen hat. Die Versicherer haben Ihre Allgemeinen Versicherungsbedingungen überarbeitet.

Ausschluss wichtiger Risiken

Die Reiseversicherer arbeiten weniger daran, die Prämien zu erhöhen, als sich vielmehr generell vor bestimmten Risiken zu schützen. Sie haben die Allgemeinen Versicherungsbedingungen jüngst überarbeitet und schliessen nun Pandemien, Epidemien sowie weitere Ereignisse, die mit Covid-19 in Verbindung zu bringen sind, aus. Die Rede ist von einem „expliziten Ausschluss“ bestimmter Ereignisse, die mit Epidemien und Pandemien in Zusammenhang stehen, sofern diese von Behörden ausgerufen wurden. Auch ähnliche Ereignisse und daraus folgende Quarantänen sind nicht mehr im Leistungskatalog der meisten Versicherer enthalten. Die neuen Regelungen gelten teilweise nur für neu abgeschlossene Verträge, teilweise werden bereits bestehende Versicherungsbedingungen durch die neuen AVB ergänzt.

Dadurch, dass die Versicherer wichtige Risiken ausschliessen, sind sie nicht mehr darauf angewiesen, die Prämien zu erhöhen, denn die Mehrleistungen, die bisher erbracht werden mussten, treten dann nicht mehr auf. Allerdings besteht dennoch die Möglichkeit, dass die Prämien nach oben korrigiert werden, was von der Entwicklung der Schadenslage wegen Covid-19 abhängig ist.
Ein Beispiel für bisherige Mehrkosten ist die Mobiliar, die im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres rund 40 Millionen Schweizer Franken für die Annullierung von Reisen zahlen musste. Im Jahr davor waren es rund fünf Millionen Franken weniger.

Das bedeuten die Neuerungen für die Versicherten

Angesichts der zahlreichen Überarbeitungen und der grossen Unterschiede bei den einzelnen Versicherungen ist es ratsam, sich unbedingt genau zu informieren, ehe eine Reiseversicherung überhaupt abgeschlossen wird. Gültig sind immer nur die Allgemeinen Versicherungsbedingungen, wie sie zum Vertragsabschluss vorlagen. Die Kunden sollten sich daher genau erklären lassen, welche Risiken wie versichert sind und welche Möglichkeiten sie für eine Inanspruchnahme der Leistungen haben. Wichtig: Über die Beratung sollte ein Protokoll angefertigt werden!

Ein weiterer Tipp: Reiselustige sollten unbedingt kurzfristig buchen und dann bei Reiseveranstaltern, die vergleichsweise grosszügig mit den Stornobedingungen sind. Eine langfristige Buchung ist derzeit nicht zu empfehlen, denn die Unwägbarkeiten den Urlaub betreffend sind immer noch zu gross. Sinnvoll ist es derzeit auch, eher auf Pauschalreisen zu setzen, denn hierbei ist die Flexibilität immer noch grösser als bei individuell geplanten Reisen.

Ausgeschlossene Risiken lassen sich teilweise als Zusatzbausteine versichern, diese sind dann allerdings deutlich teurer als bisher, solange sie noch in der Versicherung inkludiert waren. Ansonsten gilt es, unbedingt vor Versicherungsabschluss genau hinzusehen und auch die Rechte der Versicherung zu kennen. Wann muss sie in Leistung gehen, wann hat sie das Recht, diese zu verweigern? Die einzelnen Versicherer unterscheiden sich teilweise sehr, daher lohnt sich ein genauer Blick auf die Details.

Fazit: Noch ist die Reiseversicherung nicht teurer

Was nicht ist, kann aber noch werden! So ähnlich lässt sich die derzeitige Situation bei der diskutierten Prämienerhöhung bei den Reiseversicherungen beschreiben. Bisher sind die Versicherungen noch nicht teurer geworden, einige Versicherer schliessen aber nicht aus, dass ihre Verträge demnächst mit höheren Prämien einhergehen. Andere schliessen immer mehr Risiken aus, die derzeit als wahrscheinlich gelten und entziehen sich damit gänzlich der Haftung. Wieder andere bieten bestimmte Teilleistungen als Zusatzbausteine an und verteuern damit die Prämien einmal mehr.

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