2020 war ein teures Jahr für die Versicherungsbranche

Das Jahr 2020 war für die gesamte Versicherungsbranche eine riesige Herausforderung. Pandemiebedingte Zahlungen unter anderem wegen Betriebsschliessungen kosteten Unsummen. Doch die Nichtlebenversicherer machten ein deutliches Plus.

Prämienanstieg bei verschiedenen Versicherungsarten

Der Schweizerische Versicherungsverband veröffentlichte unlängst Hochrechnungen, nach denen im Jahr 2020 die Einnahmen bei den Prämien für die Nichtlebenversicherung um rund 1,4 Prozent gestiegen waren. Sie liegen damit bei etwa 28,9 Milliarden Franken, damit konnte die Branche den positiven Trend der letzten Jahre kontinuierlich fortsetzen.
Deutlich kräftiger fiel das Wachstum in der Sachschaden-, Feuer- und Elementarversicherung aus, hier ist ein Volumenanstieg von 3,1 Prozent zu verzeichnen gewesen. In den letzten Jahren wuchs die Wirtschaft kräftig an, was dazu führte, dass auch die versicherten Werte stetig zugenommen hatten. Daraus wiederum resultierte massgeblich der Prämienanstieg.
Die restlichen Sachversicherungen konnten nur um etwa zwei Prozent zulegen, hierbei handelt es sich um die Kredit-, Rechtsschutz- und Kautionsversicherungen. Auch die Personenversicherungen nahmen um zwei Prozent zu, was vor allem an den steigenden Kosten im Gesundheitswesen lag sowie in der erhöhten Nachfrage nach Krankenversicherungen.
Die Berufs- sowie die allgemeine Haftpflichtversicherung hingegen zeigten ein Nullwachstum in 2020, die Versicherung für Motorfahrzeuge legte sogar ein Minuswachstum von 0,5 Prozent hin. Niedrige Tarife und eine gesunkene Nachfrage hatten zu den Mindereinnahmen geführt.

Lebensversicherung brach in 2020 ein

Der Schwund bei den Prämien für die Lebensversicherung war überaus stark, hier verzeichnen die Versicherer Einbrüche von bis zu 18 Prozent und damit auf eine Summe der Prämien von 24,7 Milliarden. Der Grund dafür ist der Ausstieg der Axa, die zu Beginn des Jahres 2019 aus der Vollversicherung zur Beruflichen Vorsorge ausgestiegen war. Nun waren für 2020 keine hohen Einmaleinlagen mehr zu verzeichnen, die ursprünglich aus Vertragseinnahmen stammten. Viele Firmen wechselten in der Folge des Rückzugs der Axa zu einem anderen Anbieter, der die Vollversicherung offerieren konnte.

Corona-Jahr 2020 als Herausforderung für Versicherer

Die Versicherer können jetzt darauf hoffen, dass die Nachfrage nach Rückversicherungen weiter steigen wird, zumal eine Erneuerungsrunde im Januar 2021 Möglichkeiten zur Verbesserung der Tarife und Versicherungsbedingungen aufzeigte. Die Nachfrage wird aber weniger wegen den Überarbeitungen, sondern vielmehr wegen Corona steigen.
Generell war 2020 für Versicherer ein Problem, vor alle die Anbieter von Reiseversicherungen sowie zum Schutz vor den Folgen einer Betriebsschliessung waren mit hohen Forderungen konfrontiert worden. Der Versicherungsverband der Schweiz geht jetzt davon aus, dass die Versicherer rund eine Milliarde Franken für Ausfälle in 2020 zahlen mussten oder noch müssen. Ob sich auch 2021 derart gestalten wird oder ob es hier geringere oder sogar höhere Forderungen geben wird, ist derzeit noch unklar.

Fazit: 2020 als Jahr zum Abhaken

Zumindest gilt die Aussage in der Überschrift für die Anbieter von Versicherungen, denn die Ausgaben für die Versicherten waren hoch wie selten. Wenngleich in einigen Sparten höhere Prämien zu verzeichnen waren, sind die Zahlungen doch deutlich höher gewesen als im Jahr. Vor allem die Reiseversicherungen sowie die Betriebsausfallversicherungen wurden in 2020 schwer gebeutelt.

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