Gemeinsam für die Schweiz und das eigene Business
Geworben wird mit Slogans wie „Gemeinsam für die Schweiz“, doch wenn es um das Business geht, ist sich scheinbar jeder selbst der Nächste. Das gilt auch für die Versicherungen, die nun 3a-Versicherten gezeigt haben, dass sie auch anders können. So bot die Swiss Life ein Produkt an, das den Namen „FlexSave Duo“ trägt und das jeden Monat Beteiligungsgewinne abwerfen sollte. Renditen zwischen fünf und zehn Prozent wurden versprochen, ausserdem sollte der Fall der Indizes in den negativen Bereich nicht möglich sein.
Kunden sollten dann lediglich eine Nullrunde fahren. Das Angebot kam grossartig an, viele Kunden sprangen auf und berichteten sogar schon über die tollen Renditen, die in den letzten Jahren verzeichnet werden konnten. Da lief es an den Aktienmärkten auch richtig gut, und dass die Gewinne aus 3a-Produkten steuerfrei zu verbuchen sind, kam noch einmal so gut an.
Es war einmal ein Sparer …
Ein Versicherter war sehr zufrieden mit seinem Sparprodukt und wollte nun seiner Frau ebenfalls solche Renditen ermöglichen. Er schloss den Duo-Deal ab. Doch jetzt ist alles anders und die Swiss Life musste ihre Konditionen anpassen. Sie teilte dies den Versicherten mit, die natürlich wie vor den Kopf geschlagen waren. Die neuen Konditionen sehen vor, dass der Kassensturz mit anschliessender Gewinnausschüttung nicht mehr monatlich gemacht wird, sondern einmal im Jahr.
Eine Beachtung der Performance in positive oder negative Richtung wird damit ebenfalls nur einmal jährlich vorgenommen. Die Rede war hier vom Ersetzen der bisher monatlich maximal anrechenbaren Indexperformance durch eine jährliche Performance. Damit werden aber mögliche Gewinne im Jahr reduziert. Die Sparer sind darüber freilich nicht erfreut, auch wenn ihnen im Gegenzug stabilere Gewinne versprochen werden.
Ein weiteres Problem der Anpassung: Die monatliche Renditebegrenzung für Monate, in denen sich die Indizes stark negativ entwickeln, fällt weg, doch Swiss Life geht wohl davon aus, dass diese Minus-Renditen bis zum Ende des jeweiligen Beteiligungsjahres wieder ausgeglichen werden können.
Ein schlechter Deal für die Versicherten
Bisher wurde die jährliche Rendite an den monatlichen Renditen bemessen, die nach oben begrenzt waren und auf den einzelnen Indizes beruhten. Seit Februar 2020 ist es aber so, dass eine jährlich maximal anrechenbare Indexperformance diese Vorgehensweise ersetzen soll.
Für den Sparer bedeutet das aber einen schlechten Deal, auch für seine Frau war die Sache mehr als ärgerlich. Der Grund: Sein Investment von 150´000 Schweizer Franken ist noch für 30 Jahre gebunden. Selbst wenn Swiss Life für die Dauer der Festschreibungszeit den maximal möglichen Performance-Ertrag ausschütten würde, könnte daraus eine Null-Rendite werden. Bereits jetzt ist absehbar, dass die Rendite eine Schmalspur-Variante sein wird, zumal Swiss Life von den genannten 150´000 Franken eine feste Summe abzieht.
Das Garantiekapital beträgt damit deutlich weniger, wobei wir hier von einigen Tausend Franken sprechen. Der Kunde muss nun mit einem Minus starten. Für ihn waren die zurückliegenden Jahre gut, denn die Renditen waren zu dieser Zeit noch top und die Absicherung gegen Nullrunden war ebenfalls vorhanden.
Mit der neuen Vorgehensweise ist das nicht mehr möglich, denn im besten Fall werden Renditen von zwei Prozent ausgeschüttet, was freilich gänzlich andere Werte als zweistellige Renditen ergibt.
Swiss Life begründet seine Anpassung damit, dass die anhaltenden Niedrigzinsen dafür sorgten, dass die Zinsüberschüsse in den Keller gingen. Angeblich hätten Analysen gezeigt, dass die Indexpartizipation mit einer Jahresrendite deutlich lukrativer sein als bei einer Monatsrendite. Angepasst wurden angeblich nur die Verwendungen der Zinsüberschüsse, die für den Kunden optimaler gestaltet werden sollen. Wer’s glaubt, wird selig.
Fazit: Swiss Life unattraktiv für 3a-Versicherte
Wer der Meinung ist, mit einer Lebensversicherung bestens für das Alter vorzusorgen und die 3a-Säule zu bedienen, wird nun dank der Anpassungen von Swiss Life eines Besseren belehrt. Die Renditen wurden hier nach unten angepasst, angeblich, um dem Kunden optimalere Zinsverwendungen bieten zu können. Doch das ist bestenfalls Augenwischerei, denn die jährlichen Renditeausschüttungen sind deutlich geringer als die monatlichen, die im zweistelligen Bereich lagen. Jetzt gibt es im besten Fall nur noch eine Rendite von zwei Prozent.