Hypothekarzinsen steigen im November wieder an

Im November 2020 haben sich die langfristigen Hypothekarzinsen nach längerer Zeit leicht verteuert. Geht man von zehnjährigen Wohnbaukrediten aus, liegt der Richtsatz für Hypothekarzinsen im Schnitt bei über ein Prozent.

Erst Senkung, dann wieder Steigerung bei den Hypothekarzinsen

Noch im Oktober waren die Hypothekarzinsen für Festzinshypotheken, die auf zehn Jahre angelegt waren, leicht gesunken. Das allerdings nur um durchschnittlich 0,04 Prozent. Um den gleichen Wert sind sie nun im November 2020 wieder angestiegen und liegen nun bei durchschnittlich 1,03 Prozent. Im historischen Vergleich gesehen ist der Zinssatz allerdings immer noch extrem niedrig und weit davon entfernt, auf ein neuerliches Hoch zuzusteuern, wie es schon teilweise befürchtet wurde.

Laut Experten ist der günstigste Satz bei Hypotheken, die über zehn Jahre abgeschlossen wurden, im November sogar leicht gesunken und das trotz des erhöhten Durchschnittswertes. Im September war es Zurich Insurance, wo der günstigste Wert zu haben war. Die Hypothekarzinsen betrugen dort nur 0,84 Prozent. Im Oktober war es an Homegate, die niedrigsten Zinsen zu bieten und diese lagen bei 0,79 Prozent. Aktuell ist es die Pensionskasse BVK, die im Kanton Zürich zu finden ist, die einen Zinssatz von 0,78 Prozent für zehnjährige Hypotheken bieten. Damit ist die BVK dem allgemeinen Trend nicht gefolgt und hat ihre Hypothekarzinsen vergünstigst, statt sie wie üblich zu erhöhen.

Gleichbleibende Sätze bei kürzeren Hypotheken

Hypotheken, die nur über eine Dauer von zwei bis fünf Jahren abgeschlossen werden, sind bezüglich der Hypothekarzinsen immer noch ähnlich gelagert wie zuvor. Die Zinssätze sind hier nur wenig verändert oder sogar gleich geblieben. Ein wenig höher liegen sie bei Raiffeisen, dagegen hat die Zürcher Kantonalbank ihre Zinssätze nach unten korrigiert. Fachleute der Finanzwelt sind sich einig, dass sich die Zinsen wohl kaum so schnell gravierend ändern werden, denn auch am Kapitalmarkt wird angenommen, dass die Zinsen noch längere Zeit so niedrig bleiben könnten.

Die Europäische Zentralbank lässt derzeit noch an keiner Stelle darauf hoffen, dass der Einlagensatz erhöht werden könnte. Derzeit beträgt er minus 0,5 Prozent. Noch bis vor Kurzem war eine geplante Verschärfung des Negativzinses im Gespräch, doch dieses Problem scheint wohl vom Tisch zu sein. Doch es bleibt zu erwarten, dass die Europäische Zentralbank ihre Zinspolitik eher lockert als verschärft. Das gilt übrigens auch für die Schweizerische Nationalbank, die ebenfalls einen Negativzinssatz aufweist und mit den derzeit minus 0,75 Prozent dafür sorgen will, dass sich die Schweizer Franken zu stark aufwerten. Dazu werden auch starke Interventionen am Devisenmarkt in Kauf genommen bzw. sogar forciert.

Ganz anders scheint die Lage bei den langfristigen Zinsen zu sein. Sollte sich die Konjunktur erhöhen, bleibt laut Credit Suisse zu erwarten, dass sich die Zinssätze deutlich erhöhen und dass davon vor allem die Hypothekarzinsen für zehnjährige Hypotheken betroffen sein werden. Es lohnt sich daher umso mehr, die Anbieter für Hypotheken zu vergleichen und deren Konditionen einer genauen Prüfung zu unterziehen. Immerhin gilt der Hypothekarmarkt immer noch als Käufermarkt.

Fazit: Höhere Zinssätze bei zehnjährigen Hypotheken

Während die Hypothekarzinsen bei Darlehen, die über zwei oder fünf Jahre gehen, in den vergangenen Monaten gesunken sind, stiegen sie bei Hypotheken, die auf mindestens zehn Jahre festgeschrieben sind. Experten gehen sogar davon aus, dass die Hypothekarzinsen auch in naher Zukunft steigen werden, was aber ebenfalls nur für die langfristigen Hypotheken gilt. Kurz- und mittelfristige Hypotheken könnten verschont werden und weiterhin mit niedrigen Zinssätzen oder sogar Minuszinsen aufwarten.

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