Mit der Hypothek eine Liegenschaft finanzieren?

Lässt sich eine Liegenschaft finanzieren, ohne einen Kredit aufzunehmen? Oder ist die Hypothek der einzige Weg, um an Wohneigentum zu kommen? Hier kommen die Vor- und Nachteile einer Kreditfinanzierung

Liegenschaft ohne Hypothek finanzieren: Die Vorteile

Generell dürfte es der sicherste Weg sein, eine Liegenschaft ohne Hypothek zu finanzieren, wenn damit nicht sämtliche liquiden Mittel gebunden werden. Meist ist es aber nicht möglich, die Traumimmobilie mit Eigenmitteln zu finanzieren, weil sie schlichtweg zu teuer und so viel Erspartes nicht vorhanden ist. Die Zinsen für eine Hypothek sind zwar aktuell sehr niedrig, dennoch bedeutet eine Hypothek natürlich immer die Bindung an Fremdkapital, das „gekauft“ wird. Dieser Kauf funktioniert über die Zinsen, die zusätzlich zum eigentlichen Kaufbetrag der Immobilie zu zahlen sind. Das kann je nach aktueller Zinslage mehr oder weniger teuer werden.

Wer die Liegenschaft ohne Hypothek finanziert, liefert daher kein zusätzliches Geld bei der Bank ab, sondern investiert alles in das Immobilieneigentum. Kritiker mögen sagen, dass sich das Geld aber doch gewinnbringender auf dem Kapitalmarkt anlegen liesse, sodass die Rendite höher als zu zahlende Zinsen seien. Das mag auch richtig sein, dennoch gibt es auf dem Kapitalmarkt immer auch das Ausfallrisiko zu bedenken. Wer sein Geld nämlich anlegt und damit ein Risiko eingeht, kann auch verlieren. Das wiederum bedeutet, dass deutlich weniger Eigenkapital vorhanden ist und die Immobilie zusätzlich mit einer Hypothek finanziert werden muss. Schöne Dividenden sind möglich, doch mit einem hohen Risiko und Kursschwankungen verbunden.

Nachteile der Finanzierung einer Immobilie über eine Hypothek

Die Vorteile der Finanzierung einer Immobilie über Eigenkapital erklären bereits die Nachteile der Finanzierung per Hypothek. Hier verdient vor allem die Bank, denn aufgrund der Zinsen, die je nach Bonität und Laufzeit des Hypothek unterschiedlich hoch ausfallen, kommen viele Tausend Franken zusammen, für die die Bank nichts weiter tun muss, als das gewünschte Geld bereitzustellen. Dafür verschafft die Finanzierung der Liegenschaft per Hypothek einen gewissen finanziellen Spielraum. Das ersparte Kapital kann in weitere Investitionen, die mit der Immobilie in Zusammenhang stehen, fliessen, somit entsteht in puncto Reparatur- und Sanierungskosten oder Kosten für die Ersteinrichtung des neu gebauten Hauses keine finanziellen Mängel. Ohne Hypothek ist daher weniger Geld gebunden, wobei vor allem die Langfristigkeit der Kapitalbindung ein Problem darstellen kann.

Die Finanzierung der Liegenschaft per Hypothek kann noch einen weiteren Nachteil haben: das Alter des Hypothekennehmers. Denn ab einem gewissen Alter sind die Banken sehr zurückhaltend mit der Vergabe eines Darlehens, weil sie unterstellen, dass der Betreffende vielleicht die Rückzahlung nicht mehr leisten kann. Meist werden über 60-Jährige bereits kritisch beäugt. Dann wiederum werden deutlich mehr Sicherheiten verlangt, mit denen sich der eventuelle Zahlungsausfall abfedern liesse.

Fazit: Gute Argumente für die Finanzierung per Hypothek

Auch wenn bei einer Hypothek die Bindung an die Bank gegeben ist und ausserdem Zinsen gezahlt werden müssen, die die Immobilie verteuern, ist dieser Weg vielfach günstiger oder sogar der einzige, um eine eigene Wohnung oder ein Haus zu erwerben. Das Eigenkapital steht für anderweitige Ausgaben zur Verfügung, zudem ist meist nicht genügend eigenes Kapital vorhanden, um Kaufsumme, weitere Gebühren und auch noch Einrichtungskosten darüber zu tragen, ohne in einen anderweitigen finanziellen Engpass zu kommen.

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