Privatkredite aufnehmen: Bonitätsprüfung mit Hindernissen

Generell sind die Banken in der Schweiz dazu verpflichtet, jeden Kreditantragsteller einer Bonitätsprüfung zu unterziehen. Damit soll zum einen die Bank vor einem möglichen Verlust geschützt werden, zum anderen aber auch der Kreditnehmer vor Überschuldung. Neben der eigentlichen Kreditfähigkeit wird daher auch die Kreditwürdigkeit überprüft.

Kann ich trotz Betreibung einen Privatkredit aufnehmen

Wie wird die Kreditwürdigkeit überprüft?

Im Rahmen der Prüfung der Kreditwürdigkeit wird versucht zu bestimmen, ob der Antragsteller in der Lage sein wird, seinen Zahlungsverpflichtungen nachzukommen. Das heisst, dass Ihre Zuverlässigkeit hier überprüft wird! Die Kreditinstitute wenden sich dafür unter anderem an die folgenden Auskunftsstellen:

Ausserdem wenden sich die möglichen Kreditgeber an Sie direkt und verlangen die Vorlage verschiedener Dokumente wie Lohnausweise, Mietverträge, Unterhaltsverpflichtungen usw.

Problemfall laufende Betreibung

Bei einer laufenden Betreibung wird es schwierig, eine Kreditwürdigkeit bescheinigt zu bekommen. In der Schweiz ist es rechtlich so geregelt, dass jeder eine Schuld eintreiben kann, ohne dafür auch nur einen Nachweis zu benötigen. Ein laufendes Betreibungsverfahren führt daher in der Regel dazu, dass der Kreditantrag abgelehnt wird.
Wichtiger Punkt: Viele Kreditanbieter werben damit, dass sie Darlehen trotz Betreibung vergeben würden. Das sind unseriöse Angebote, von denen Sie die Finger lassen sollten! Gerade bei angeblichen Sofortkrediten tauchen derartige Versprechungen auf, die aber nicht nur wenig vertrauenserweckend, sondern schlichtweg illegal sind.

Kreditwürdigkeit auch weiterhin schlecht

Auch wenn es ungerecht sein mag: Die Kreditwürdigkeit bleibt auch nach abgeschlossenen Betreibungen beeinträchtigt. Der Grund ist, dass die Kreditanbieter davon ausgehen, dass sie auch in Zukunft mit einer nur mangelhaften Zahlungsfähigkeit bei der betreffenden Person rechnen müssen und dass sich das Risiko damit für sie deutlich erhöht. Sie wollen ihr Geld aber fristgerecht erhalten!

Es lässt sich nicht pauschal sagen, ob und wie ein Kreditgeber die Bonität des Antragstellers, der schon einmal eine Betreibung hatte, bewertet. Die Regelungen dafür sind unterschiedlich und teilweise sehr streng, doch es gibt kein Kreditinstitut, das einen Einblick in seine Beurteilungspraktiken gibt. Sollte ein Kredit gewährt werden, was grundsätzlich nicht ausgeschlossen ist, wird in den meisten Fällen der Zinssatz deutlich höher ausfallen.

Tipp: Stellen Sie zeitgleich mehrere Kreditanträge bei verschiedenen Banken. Abgelehnte Anträge werden bei der Zentralstelle für Kreditinformation gespeichert und sind zwei Jahre lang für alle Banken, die dort Einsicht nehmen wollen, ersichtlich. Wird also ein Antrag abgelehnt, während zeitgleich eine zweite Bank die Kreditwürdigkeit prüft, hat diese noch keinen Einblick in die Ablehnung und bewertet die Bonität nicht automatisch schlechter.

Tipps für Antragsteller

Wenn Sie einen Kreditantrag stellen wollen, sollten Sie vorab zumindest in Grundzügen über Ihre eigene Bonität Bescheid wissen. Wenden Sie sich daher an die gängigen Auskunfteien:

    • Bisnode
    • Creditreform
    • CRIF
    • Intrum Justitia
    • usw.

Hier ist es möglich, sich über die eigene Kreditwürdigkeit zu informieren, um später nicht völlig überrascht zu sein, weil bestimmte Eintragungen dort zu finden sind. Als Grundsatz können Sie davon ausgehen, dass die Bonität nach Abschluss von Betreibungen und wenn keine weiteren Vorkommnisse zu verzeichnen sind, in der Regel nicht ganz schlecht ist und dass die Bewilligung eines Kreditantrags demnach durchaus im Rahmen des Möglichen liegt.

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Quelle: comparis.ch

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