Verschwindet die Generali aus der Schweiz?

Der Versicherungskonzern Generali aus Italien denkt angeblich darüber nach, wie sinnvoll ein weiteres Engagement auf dem Schweizer Markt noch ist. Mittlerweile werden konkrete Optionen geprüft, was die Aufgabe eigens dafür engagierter Berater ist. Eventuell kommt auch ein Verkauf infrage.

Ist die Schweiz nicht lukrativ genug?

Angeblich liegen die Gründe für das Nachdenken des Versicherungskonzerns darin, dass die Schweiz keinen besonders viel versprechenden Markt bietet. Berater loten daher mittlerweile die Sinnhaftigkeit eines Verkaufs – ganz oder teilweise – aus. Allerdings seien die diesbezüglichen Gespräche wohl noch in einer sehr frühen Phase, daher kann noch nichts Endgültiges gesagt werden.
Generali führt in der Schweiz rund eine Million Kunden und liegt bei jährlichen Prämieneinnahmen in einer Höhe von rund zwei Milliarden Franken. Auch der Gewinn konnte sich zuletzt sehen lassen und lag bei rund 194 Millionen.
Die Spekulationen gehen weiter: Würde es zu einem Verkauf des Lebensversicherungs-Portfolios kommen, könnte das bis zu zwei Milliarden Euro in die Kassen spielen. Der Grund: Das Geschäft mit den Lebensversicherungen gilt als überaus kapitalintensiv und auch andere grosse Konzerne haben sich von dieser Sparte bereits getrennt. Als Käufer treten die Firmen auf den Plan, die sich genau darauf spezialisiert haben und solche Portfolios abwickeln.

Auch bei der Generali gilt: Corona ist das grösste Problem

Der grösste Versicherer Italiens, die Generali, kämpft mit den Folgen der Corona-Krise. Im ersten Quartal 2020 war der Gewinneinbruch besonders deutlich: Nur 113 Millionen Euro wurden eingenommen. Zum Vergleich dazu: Im Vorjahr waren es im gleichen Zeitraum rund 744 Millionen Euro. Vor allem die Wertpapiere waren das Problem, denn sie verloren massiv an Wert. Damit sank auch der operative Gewinn massiv, wobei immer noch nicht abgeschätzt werden kann, wie weit sich die Krise wirklich auswirken wird und wie tief der Gewinn sinken kann. Der Konzern versucht nun, der Krise mit umfangreichen Einsparungen zu begegnen. Dennoch rechnet der Konzern mit massiven Problemen durch Corona, wobei sich die Krise nun auch in 2021 fortsetzt und es kaum zu Gewinnsteigerungen oder überhaupt wenigstens Angleichungen des Gewinns kommen dürfte. Die Krise bringt den Versicherer ebenso wie andere in die Bredouille, denn die Schäden sind weitaus höher, dazu kommen die Ausfälle von Dividenden und ausbleibende Mieteinnahmen. Opfer der Pandemie und auch Vertreter hingegen müssen entschädigt werden, sie haben Anspruch auf die versprochenen Hilfszahlungen. Und was macht die Führung des Versicherungskonzerns? Sie reagiert mit Einsparungen, entwirft Kostensenkungsprogramme und lässt Vertreter weniger Reisen. Im Zusammenspiel mit sogenannten natürlichen Reduzierungen (zum Beispiel keine Neueinstellungen mehr bei Verlust der Mitarbeiter durch Kündigung oder Pensionierung) sollen damit die nötigen Gelder bereitgestellt werden können.

Fazit: Lebensversicherungen der Generali in der Krise

Wie auch andere Versicherungen leidet die Lebensversicherung der Generali. Der Versicherungskonzern wird voraussichtlich versuchen, die nötigen Gelder über einen Verkauf der Versicherungssparte „Lebensversicherung“ wieder einzuspielen und erwägt gar, sich gänzlich vom Schweizer Markt zurückzuziehen. Ob dieses Vorhaben in die Tat umgesetzt wird oder nicht, wird derzeit noch von beauftragten Beratern geprüft. Eine endgültige Entscheidung steht noch aus.

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