Rekordtief bei den Hypozinsen
Alle, die in 2020 ein Haus oder eine Wohnung gekauft oder die ihre bereits bestehende Hypothek verlängert haben, haben Grund zur Freude: Die Hypothekarzinsen befinden sich auf einem Rekordtief. Dabei sind die Festhypotheken schon fast auffällig, denn sie bieten als beliebteste Kreditform hohe Zinseinsparungen. Die Einsparungen, die die Schweizer in 2020 machen konnten, waren sogar so gross, wie es seit fünf Jahren nicht mehr der Fall war. Wer in dieser Zeit gut verhandelt hatte, konnte zwischen 16 und 20 Prozent verglichen mit dem Richtsatz sparen. Im Jahr davor, also in 2019, waren die Einsparungen sogar noch höher, die Hypotheken waren um etwa 22 Prozent günstiger gegen über dem Jahr 2018. Die tatsächlichen Hypozinsen waren damit besonders gering.
Bei kluger Kalkulation und geschickter Verhandlung lassen sich demnach über zehn Jahre gesehen, Zehntausende Franken sparen. Dabei sind es vor allem die alternativen Anbieter, die besonders gute Angebote machen. So treten Pensionskassen und Versicherungen im Vergleich besonders deutlich hervor und warten mit hohen Einsparungen auf. Die Beträge, die als Einsparungssummen möglich sind, sind immer die Vergleichswerte zu den Richtsätzen, die von den Banken publiziert worden sind.
Die niedrigen Hypozinsen dürfen sicherlich zumindest teilweise kaufentscheidend gewesen sein, auch wenn die Preise für Häuser und Wohnungen im letzten Jahr mitunter deutlich angezogen haben. Vor allem Häuser, die sich abseits der grossen Städte und Zentren befinden, erfreuen sich reger Nachfrage. Das liegt sicherlich nicht nur daran, dass die Schweizer ein wenig Ruhe geniessen wollen, sondern dass sie diese hier auch in Corona-Zeiten finden können.
Grosses Wachstum bei den Pensionskassen
Versicherungen und Pensionskassen werden als alternative Anbieter bezeichnet, sie sind im Umfeld der Dauerniedrigzinsen aber stetig gewachsen. Vor allem Pensionskassen wuchsen zuletzt am stärksten und konnten zwischen 2014 und 2019 ein Wachstum von mehr als 36 Prozent erreichen. Ende 2019 betrug das verwaltete Vermögen rund 18,6 Milliarden Franken.
Der Marktanteil der Pensionskassen beträgt aber immer noch nur 1,7 Prozent. Die Banken halten den grössten Teil und hier sind es vor allem die Kantonalbanken, die ein Vermögen von mehr als 400 Milliarden Franken halten. Doch so langsam werden die Pensionskassen durchaus zur Konkurrenz für die Banken, denn jeder, der ein entsprechend hohes Einkommen hat oder ein nachweisbares Vermögen, kann die Vorteile der Pensionskassen geniessen. Sie sind deutlich flexibler als die Banken, bieten neben Festhypotheken auch variable Hypotheken an. Teilweise ist sogar der kostenlose Ausstieg aus der Festhypothek möglich, was vor allem für diejenigen gut ist, die planen, ihre Immobilie zu verkaufen.
Es ist aber nicht für jeden möglich, eine Hypothek bei der Pensionskasse zu bekommen. Der Spielraum für die Vergabe der Kredite ist sehr eng. So werden die Hypotheken teilweise nur für Eigenheime vergeben, Ferienwohnungen können damit nicht finanziert werden. Wer aber den Abschluss schafft, kann von sehr guten Konditionen profitieren.
Pensionskassen bieten sogar eine Rendite, daher lohnt es sich auch weiterhin, in diese zu investieren. Die Risiken sind niedrig.
Experten gehen aber davon aus, dass es noch Jahre dauern wird, bis die Pensionskassen ihren Marktanteil deutlich ausbauen können. Ausserdem sehen viele Schweizer in der Hausbank die Bank ihres Vertrauens: Rund 70 Prozent der Schweizer, die eine Hypothek aufnehmen wollen, wenden sich zuerst an die Hausbank, Angebote von der Konkurrenz werden kaum eingeholt.
Fazit: Jetzt niedrige Hypozinsen nutzen
Die Hypozinsen sind so niedrig wie nie, was vor allem für einen geplanten Kauf einer Immobilie hilfreich ist, denn die Immobilienpreise steigen weiter an. Interessant sind hier in erster Linie die Angebote der Pensionskassen, wenngleich diese nicht für alle infrage kommen. Doch ein Blick auf die Konkurrenz der alteingesessenen Banken lohnt sich!