Autoversicherung darf einem Versicherten kündigen
Der Fall von Herrn Meyer ist ein Einzelfall, nicht umsonst wird vor Abschluss eines neuen Versicherungsvertrags gern gefragt, ob die vorherige Versicherung durch den Versicherten selbst oder durch die Versicherung gekündigt worden ist. Im Schadensfall übernimmt die Autoversicherung die Schäden und zahlt in der Regel anstandslos. Doch danach hat sie das Recht, den Vertrag aufzulösen. Allerdings gibt es für diese Kündigung eine Frist: Sie muss spätestens dann erfolgen, wenn auch die Zahlung zur Schadensregulierung erfolgt. Die Prämie, die für das laufende Versicherungsjahr bereits bezahlt wurde, wird zurückgerechnet und erstattet. Die Kündigungsfrist beträgt meist zwischen zwei und vier Wochen, innerhalb dieser Zeit muss der (ehemalige) Versicherte eine neue Assekuranz gefunden haben. Bis dahin ist das Auto aber noch versichert.
Verschiedene Faktoren führen zur Kündigung
Es gibt keine eindeutige Regelung, nach der klar ist, wann genau die Kündigung durch die Versicherung vorgenommen wird. Fakt ist aber, dass dies meist nicht nach einem einzelnen Schaden passiert, sondern dass die Versicherung schon häufiger in Anspruch genommen wurde. Hierbei gibt es aber keine feste Zahl, die die Versicherer nennen und ab der eine Kündigung denkbar ist. Manche reagieren schon nach einem einzelnen Schadensfall in dieser Art, andere wiederum warten mehrere Schäden ab, ehe sie für den Versicherten negativ reagieren.
Eine kulante Autoversicherung wird immer versuchen, zuerst eine einvernehmliche Lösung zu finden. Eventuell wird eine sogenannte Vertragssanierung vorgeschlagen, bei der der Versicherungsvertrag angepasst wird. Vielleicht wird eine höhere Selbstbeteiligung vereinbart, teilweise werden auch bestimmte Schäden gänzlich von einer Leistung ausgeschlossen. Wenn sich beide Seiten nicht einigen können, kann auch ein Ombudsmann hinzugerufen werden. Ist die Einigung immer noch nicht möglich, bleibt allerdings meist nichts anderes übrig, als den Vertrag aufzulösen bzw. zu kündigen.
Eine neue Versicherung als Problem
Dass Versicherungen vor Abschluss eines Vertrags fragen, ob die vorige Versicherung selbst gekündigt wurde oder ob der Versicherer den Vertrag beendet hat, kommt nicht von ungefähr. Keine Assekuranz möchte wahrscheinlich kostenintensive Versicherte führen. Es kann sich daher als durchaus schwierig gestalten, eine neue Autoversicherung abzuschliessen. Ist dann eine gefunden worden, kann diese sehr teuer werden, denn viele Versicherer sichern das Risiko einer möglichen Schadensforderung durch höhere Prämien ab. Frei nach dem Motto: Was man hat, das hat man! Wer mehr einnimmt, kann demzufolge auch mehr ausgeben. Doch nicht alle Versicherungen agieren in dieser Art und Weise, daher ist es häufig sinnvoll, einen unabhängigen Versicherungsbroker zu beauftragen. Er bringt zum einen die nötige Erfahrung mit, zum anderen kennt er Möglichkeiten, um über Rabatte eine möglicherweise zu hohe Prämie zu drücken.
Fazit: Viele Schäden und die Versicherung kann kündigen
Auch wenn viele Autobesitzer es nicht glauben können: Die Autoversicherung kann tatsächlich gekündigt werden, wenn mehrere Schäden gemeldet und beglichen werden. Meist flattert mit der letzten Zahlung auch die Kündigung ins Haus. Diese ist rechtens und erschwert die Suche nach einem neuen Versicherer enorm. Der Grund ist einfach: Viele Versicherer wollen niemanden in ihrem Reihen, der offensichtlich hohe Kosten verursacht. Nur durch ein intensives Vergleichen und Filtern von Angeboten lässt sich dann noch eine günstige Versicherung finden.