Tatsächlich ersetzt die Prämie von 1,2 % die Standardprämie und löst damit jährliche Steigerungen von rund 3,5 % (seit 2008) ab. Da sich die Werte von 2018 und 2019 darum weniger gut vergleichen lassen, stellt sich die Frage, ob die Prämien der Krankenkassen im nächsten Jahr wiederum um 3 % steigen werden.
Warum gibt es Gesundheitsprämien in der Schweiz?
Da in der Schweiz Wohnende laut Schweizer Gesundheitssystem eine obligatorische Grundversicherung abschliessen müssen, müssen sie dafür eine monatliche Prämie zahlen. Die Krankenkassen passen diese Prämien jährlich an das Folgejahr an, was zur Folge hat, dass Versicherte zum Jahresende das Recht haben, zu einem günstigeren Anbieter zu wechseln. Daher lohnt sich gegen Jahresende für jeden und jede ein Krankenkassenvergleich in der Schweiz.
Doch diese Prämien dürfen nicht willkürlich festgelegt werden, sondern müssen vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) genehmigt werden.
Für die Festlegung der Prämienhöhe ist es notwendig, dass die Schweizer Krankenkassen ihre Prognosen und Finanzen offenbaren. Erst dann kann das BAG anhand dieser die Wirtschaftlichkeit der Krankenkasse feststellen.
Was passiert mit den Prämien?
Die einzelnen Kantone der Schweiz sind als einzelne Prämienregionen zu werten, weshalb jeder Kanton eine eigene Prämiensteigerung zu verbuchen hat. Die individuelle Situation jeder Krankenkasse wird berücksichtigt, worunter auch die regionalen Unterschiede in Bezug auf die Versicherten fallen. Von den Prämien finanzieren die Schweizer Krankenkassen ihre Leistungen, die sie erbringen.
Leistungen, die von Krankenkassenprämien finanziert werden:
- Verwaltungskosten,
- Gehälter der Angestellten
- Rückstellungen.
Für weitere Information hat das BAG ein Informationsblatt zum Thema “Was passiert mit den Prämien?” erstellt.
Anstieg der Prämien der der Krankenkassen im Vergleich
Aufgrund des demografischen Wandels und des medizinisch-technischen Fortschritts werden die Kosten für die Prämien durchschnittlich weiter steigen. Auch die medizinischen Leistungen nehmen der Menge nach zu, wofür das BAG keinen medizinischen Grund feststellen kann.
Der Krankenkassenverband Santésuisse hat kürzlich einen Ausblick eines Kostenwachstums im Schweizer Gesundheitswesen von rund 3 % angekündigt. Sogar eine Steigerung von 5 % ist in einigen Bereichen laut geworden.
Weniger werden laut Santésuisse allerdings die Krankenkassenprämien steigen. Wo es im Jahr 2019 1,2 % Steigerung waren, wird es im nächsten Jahr wohl nicht über 3 % Steigerung hinausgehen, obwohl ein Anstieg zu bemerken sein wird. Grund dafür seien die Reserven, die Krankenkassen in den vergangenen Jahren angelegt haben.
2018 | 2019 | 2020 |
1% | 1,2% | weniger als 3% |
Ausblick: Gegenmassnahmen und Sparvorschläge
Die Forderungen nach Gegenmassnahmen zu den immer weiter ansteigenden Kosten für Krankenkassen für die Versicherten sind lauter denn je. Vorschläge gäbe es, doch die Umsetzung sei das eigentliche Problem, sagte Santésuisse-Direktorin Verena Nold in Bern kürzlich. Die Vorschläge sind unter anderem tiefere Vertriebsmargen sowie ein Referenzpreissystem.
Ausserdem wird ein jährlicher Vergleich der Preise von Medikamenten zwischen dem Ausland und der Schweiz gefordert. Der Vorschlag, Patientinnen und Patienten könnten Medikamenten günstiger im Ausland bestellen und die Kosten von den Schweizer Krankenkassen erstattet bekommen, wurde nicht weiterverfolgt. Obwohl die Prämien 2020 also weniger als 3 % steigen werden, ist in Bereichen wie Physiotherapie und Spitex mit Steigerungen von 5 % bis zu 6 % zu rechnen.
Fazit
Es hat sich bestätigt, dass der Kostenanstieg der Krankenkassenprämien 2020 bei Weitem nicht die 3-Prozent-Marke erreicht hat. Ganz im Gegenteil: im Durchschnitt stiegen die Prämien für die Krankenversicherung sogar nur um 0,2 Prozent an. Zwischen einzelnen Kantonen wurden allerdings beträchtliche Unterschiede festgestellt.
Einer der wichtigsten Gründe für diese Tendenz ist die unterschiedliche Konstellation des Gesundheitszustands sowie der lokalen Altersstruktur der Bevölkerung. Dies hat zur Folge, dass Bewohner und Bewohnerinnen der Kantone Basel, Genf und Waadt am stärksten zur Kasse gebeten werden.
Im Gegensatz dazu sind die Prämien in Uri, Nidwalden und Appenzell Innerrhoden am geringsten. Generell reduziert sich die durchschnittliche Prämie in insgesamt zehn Kantonen aus der Schweiz.
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