Vorteile der Spitalzusatzversicherung
Im Rahmen der Grundversicherung haben Versicherte seit 2012 in der Schweiz die freie Wahl, in welches Spital sie sich begeben wollen. Voraussetzung ist, dass es auf der Spitalliste ihres Wohnkantons steht.
Wenn die Behandlung im Ende allerdings doch mehr kostet als in einem Spital ihres Wohnkantons, müssen Versicherte diese Differenz aus eigener Tasche bezahlen. Daher gibt es die Zusatzversicherung “Spital Allgemein Schweiz”, die diese Kosten übernimmt.
Die wichtigsten Vorteile einer Zusatzversicherung im Überblick:
- Freie Arzt- und Spitalwahl für die Versicherten mit dem Tarifvertrag Versicherer-Spital
- Anspruch auf ein Einbett oder Zweibett-Zimmer
- Chefärztin- oder Kaderarztbehandlung
- Extras wie schnelle Termine bei Spezialisten
- Termine nach Wahl
- Komfortprivilegien: grosse Speisekarte, Massagen etc.
Wie schliesse ich eine Zusatzversicherung ab?
Wo die Grundversicherung in der Schweiz obligatorisch ist und die Versicherung gezwungen sind, die Wechselnden aufzunehmen, gestaltet sich der Aufnahmeprozess bei den Zusatzversicherungen anders. Oft gibt es im Vorhinein eine Gesundheitsprüfung und die Versicherungen behalten sich das Recht vor, ohne Angabe von Gründen die Aufnahme zu verweigern. Auch Vorbehalte wie spätere Leiden können von den Versicherern gemacht werden.
Mit zunehmendem Alter steigen die Kosten für eine Spitalzusatzversicherung. Statistiken zufolge können sich die Kosten einer Spitalzusatzversicherung nach 30 Jahre auf bis zu 125.000 Franken belaufen. Spitalaufenthalten auf einer privaten bzw. halbprivaten Abteilung haben einen stolzen Preis, der in manchen Fällen das doppelte von dem betragen kann, was er für Grundversicherte kostet.
Schriftliche Offerte nicht vergessen
Die voraussichtlichen Kosten sollten daher vorher mit dem Spital geklärt werden (soweit es möglich ist). Dies sollte zwischen behandelndem Arzt und der Krankenkasse geschehen und mithilfe einer schriftlichen Offerte festgehalten werden. Im besten Fall können Sie von Ihrer Kasse eine schriftliche und detailliert Kostengutschrift verlangen.
Auch ein Zimmerwechsel sollte vorher vereinbart werden, denn erfahrungsgemäss haben wenige Spitäler Interesse an einem Wechsel. Flexible Versicherungsangebote der Kassen bieten Zimmer-Upgrades für ihre Versicherten an. Doch diese Flex-Angebote sind nicht in jedem Kanton erhältlich und meist sehr teuer. Sie sollten vorher auf lange Sicht ausrechnen, ob sich ein Eintritt finanziell lohnen würde.
Halbprivate oder Private Zusatzversicherung?
Die Frage ist so alt wie das Angebot der Zusatzversicherungen: Welche Vorteile haben halbprivate und private Zusatzversicherungen?
halbprivat | privat |
● Anspruch auf einen stationären Aufenthalt in einem Zweibettzimmer ● Behandlung durch den Oberarzt ● freie Spitalwahl in der Schweiz ● Mehrkosten für Zweibettzimmer und Oberarzt-Behandlung durch Spitalzusatzversicherung | ● zahlt die Differenz zwischen Kosten für den Spitalaufenthalt in der allgemeinen Abteilung im Wohnsitzkanton ● zahlt die private Abteilung eines Spitals nach Wahl ● Einbettzimmer-Anspruch ● Chefärztin-Behandlung (in manchen privaten Kliniken ist die Behandlung durch den Chefarzt evtl. ausgeschlossen) |
Die Prämien für die halbprivate Versicherung sind oft sehr hoch. Ausserdem haben die meisten Spitäler in der Schweiz bereits Zweibettzimmer, sodass sich die Kosten der Zusatzversicherung für das Spital nur auf die Oberärztin-Behandlung beschränken würden.
Die private Versicherung ist die teuerste Variante, doch es kann geprüft werden, ob Sie die Prämien durch Selbstbehalt oder ein Bonussystem einschränken können. Die Beschränkung auf einige wenige Spitäler, die gewählt werden können, kann ausserdem Kosten senken.
Fazit: Wie sinnvoll ist eine Spitalzusatzversicherung denn nun?
Inwiefern eine Spitalzusatzversicherung in Betracht kommt, muss letztendlich jeder für sich selbst entscheiden. Doch Fakt ist, dass Versicherungsnehmer einige Privilegien geniessen, die Patienten ohne Zusatzversicherung vorenthalten bleiben.
Doch wo Sonne ist, ist auch Schatten. Dieser möglichen Nachteile sollten sich potentielle Versicherungsnehmer auch bewusst sein. Wer sich dennoch für Police entscheidet, wird diese Wahl auch nicht bereuen. Ein Beispiel ist die Höhe der Prämien, die Versicherer ganz individuell nach eigenem Ermessen festlegen.
Hierbei sind das Alter und Geschlecht der Versicherungsnehmer wichtige Komponenten, die sich auf die Höhe der Prämien auswirken. Wer deshalb bares Geld sparen möchte, sollte Konditionen einzelner Versicherungsgesellschaften miteinander vergleichen.
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