Bezahle ich zu hohe Prämien an meine Krankenkassen?

Diese Frage stellen sich wohl Millionen Versicherter: Bezahle ich zu viel an meine Krankenkassen? Möglich, denn die Prämien steigen Jahr für Jahr, obwohl diese sich laut Gesetz an den tatsächlichen Kosten orientieren müssen. 2019 stiegen die Prämien im Schnitt um 1,2 Prozent. Ihre auch?

Laut dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) stieg die neue mittlere Prämie (ehemals Standardprämie) 2019 um 1,2 Prozent – zumindest im Schnitt. Heisst: Je nach Kanton fiel die Teuerung unterschiedlich hoch aus. 

Nach oben gingen die Krankenkassenbeiträge jedoch überall. Dennoch: Im besten Fall lag die Teuerung für Erwachsene ab 26 Jahre unter 0,5 Prozent. Zum Beispiel in:

    • Appenzell Innerrhoden (0,2 %)
    • Uri (0,3 %)

Im schlimmsten Fall lag die Teuerung für die Krankenkassenprämien nach Kanton dagegen bei deutlich über drei und sogar vier Prozent, etwa in:

    • Jura (3,7 %)
    • Tessin (4,0 %)
    • Neuenburg (4,4 %)
    • Wallis (4,6 %)

Grosse regionale Unterschiede bei den Prämien

Wobei die höchsten Prämien eher in anderen Kantonen fällig sind. Die Top 5 der teuersten Regionen in puncto Krankenkassenprämien stellen 2019 :

    • Basel-Stadt: 482,20 Franken (+1,6 %)
    • Genf: 480,30 Franken (+2,3 %)
    • Waadt: 419,30 Franken (+3,0 %)
    • Neuenburg: 415,20 Franken (+4,4 %)
    • Basel-Landschaft: 415,10 Franken (+1,9 %)

Zu den Gewinnern gehören Sie, wenn Sie in den folgenden Kantonen wohnen:

    • Appenzell Innerrhoden: 263,9 Franken (+0,2 %)
    • Uri: 288,10 Franken (+0,3 %)
    • Nidwalden: 292,60 Franken (+3,4 %)
    • Zug: 298,50 Franken (+1,3 %)
    • Obwalden: 303,70 Franken (+2,8 %)

In diesen Kantonen erheben die Versicherer die niedrigsten Prämien in der ganzen Schweiz überhaupt. Kleiner Tipp: Zahlen Sie tatsächlich zu hohe Krankenkassenprämien, könnte ein Umzug nach Appenzell Innerrhoden, Uri oder Nidwalden lohnen. 

Sind Sie gerade auf Jobsuche und scheuen bei dieser keinen Umzug, sollten Sie in diesen Regionen suchen.

Wie Sie bei den Krankenkassenkosten sparen können

Davon ab lohnt ein Vergleich Ihres aktuellen Versicherers mit anderen Krankenkassen, denn trotz gleicher Leistungen – Stichwort Grundversicherung – können Sie im Jahr 1.000 Franken und mehr sparen. Das Geld könnten Sie sicher besser verwenden, zum Beispiel für einen schönen Urlaub. 

Wie aber können Sie sparen? Hierzu bieten sich Ihnen gleich mehrere Punkte an:

    • Der bereits erwähnte Wechsel Ihres Wohnortes,
    • eine Höherstufung Ihrer Franchise oder
    • ein Wechsel in ein anderes Kassenmodell.

Ihre Franchise gibt Ihnen bekanntlich vor, wie hoch Ihr Eigenanteil bei Ihren medizinischen Kosten ist. Sind Sie bereit, diesen Anteil aufzustocken, belohnen die Versicherer Sie gern mit höheren Rabatten. 

Der Wechsel in ein anderes Kassenmodell wie “HMO” oder “Hausarzt” bringt Ihnen ebenfalls einen Nachlass von bis zu 15 Prozent. Somit kommen im Jahr einige hundert Franken zusammen.

Krankenkassen: Unfalldeckung und Kinder

Eine Unfalldeckung ist für Arbeitnehmer übrigens in der Regel nicht nötig. Arbeiten Sie für Ihren Arbeitgeber mehr als acht Stunden die Woche, muss dieser Sie unfallversichern. Eine zusätzliche Unfallversicherung können Sie sich in dem Fall sparen. 

Bei Kindern im Haushalt locken wiederum viele Anbieter mit speziellen Tarifen, bei denen Sie teilweise bis zu 90 Prozent weniger zahlen müssen. Ein besonderer Familientarif lohnt also allemal.

Prämien senken: Mit einem Sparmodell

Ausserdem können Sie sich Gedanken darüber machen, inwiefern für Sie ein Wechsel in ein sogenanntes Sparmodell in Frage kommt. Bei den meisten Krankenversicherungen bezahlen Sie schliesslich automatisch mehr Geld, wenn Sie diese Sparofferten nicht nutzen. 

Entscheiden Sie sich hingegen für ein HMO-, Hausarzt- oder Telmed-Modell, bezahlen Sie wesentlich geringere Prämien an die Krankenkassen. Bei dem Telmed-Konzept müssen Sie beispielsweise eine Beratungsstelle anrufen, bevor Sie einen Arzt konsultieren. Dieser Aufwand ist trotz des hohen Einsparpotentials relativ begrenzt. 

Bei einem Hausarztmodell verpflichten sich Versicherungsnehmer hingegen, zuerst einen fest vereinbarten Hausarzt aufzusuchen. Fällt Ihre Wahl auf das HMO-Modell, willigen Patienten für eine Behandlung in Gruppenpraxen ein. 

Fazit: Wenn Sie meinen, dass Sie Ihre Krankenkassenkosten zu hoch sind, sollten Sie unbedingt einen Krankenkassenvergleich durchführen und wechseln. Sparpotenzial bieten Ihnen die Krankenkassen genug.

Prüfen Sie hier ob Sie zu viel an Ihre Krankenkasse bezahlen!

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