Die am häufigsten gewünschte Zahlungsart beim Tierarzt: Zahlung per Rechnung
Geht es dem Haustier schlecht, wollen Tierbesitzer nur eines: Dem Liebling soll es so schnell wie möglich wieder besser gehen, koste es, was es wolle! Dabei ist Letzteres leicht gesagt, denn eine OP kann schnell mehrere Hundert oder Tausend Franken kosten.
Meist wählen Tierhalter die Zahlungsart Rechnung, wenn sie denn überhaupt die Wahl haben. Der Vorteil dabei ist, dass sie sich zuerst auf die Genesung ihres Tieres konzentrieren können und dass sie sich später um die Bezahlung kümmern. Leider ist das in der Realität nur selten möglich, die Zahlung per Rechnung gilt schon fast als Ausnahmefall. Meist erwartet der Tierarzt, dass die Behandlungskosten sofort getragen werden.
Neukunden können teilweise gar nicht per Rechnung zahlen, was vor allem bei Tierkliniken der Fall ist. Diese geben auf Nachfrage an, dass es zu riskant sein, die Zahlung per Rechnung zu offerieren. Schliesslich wisse man nicht, wie es um die Zahlungsmoral der Tierbesitzer bestellt sei. Stammkunden können schon eher per Rechnung zahlen, Neukunden dann mit Bargeld oder Karte.
Anders ist es, wenn es sich um eine grosse Rechnung handelt, die zum Beispiel für eine OP angefallen ist. Hier liegen meist Kostenvoranschläge vor, es werden Anzahlungen verlangt. Die endgültige Rechnung kann dann teilweise und je nach Absprache per Rechnung oder sogar in Raten bezahlt werden. Meist versuchen sowohl niedergelassene Tierärzte als auch Tierkliniken, eine einvernehmliche Lösung für alle Beteiligten zu finden.
In der Kleintierklinik der Universität Bern ist es üblich, dass eine Anzahlung in Höhe des halben Kostenvoranschlags verlangt wird, mindestens müssen 500 Franken angezahlt werden. Dann können auch die Restkosten per Rechnung bezahlt werden.
Häufige Kosten bei der Tierbehandlung
Am häufigsten fallen Kosten für die Erstkonsultation an, in deren Rahmen sich die weitere Behandlung ergibt. Der erste Tierarztbesuch schlägt meist mit 50 bis 60 Franken zu Buche. Das Röntgen kostet rund 130 Franken, ein Ultraschall wird mit bis zu 230 Franken berechnet. Kommt es dann zur Behandlung, werden Anästhesie, Infusionen, Medikamente, Hospitalisation und weitere Leistungen aufgerechnet, wobei hier fast immer durchschnittliche Preise zwischen 60 und 100 Franken zu erwarten sind.
Für jeden Einzelposten! Notfallbehandlungen sind teurer, so fallen bei einer OP wegen einer Magendrehung eines Hundes bis zu 2000 Franken an, der Kreuzbandriss schlägt mit bis zu 3000 Franken zu Buche. Der Knochenbruch ist günstiger, seine Behandlung kostet aber immer noch rund 1500 Franken.
Im Notfall wird aber kein Tierarzt eine Behandlung verweigern, weil der Tierbesitzer gerade kein Geld in der Tasche hat und direkt in die Klinik gerast ist. Allerdings muss dann eine einvernehmliche Lösung gefunden werden, denn kostenlos gibt es die Notfallbehandlung freilich dennoch nicht. Normalerweise werden trotz des Zeitdrucks die üblichen Anzahlungskosten verlangt, zumal dies in der Wartezeit erledigt werden kann.
Tipp: Wer in der Zeit, in der das Tier gesund ist, genügend Geld anspart und auf ein separates Konto legt, steht im Fall der Fälle nicht mittellos da und kann seinem Liebling die dringend benötigte Behandlung zahlen. Auch eine Tierversicherung ist sinnvoll und deckt die wichtigsten Kosten ab.
Fazit Tierarztrechnungen müssen direkt beglichen werden
In der Regel gilt daher: Eine Tierarztrechnung muss immer sofort bezahlt werden, auch wenn es im Notfall individuelle Lösungen für den Tierhalter gibt. Die am häufigsten gewünschte Zahlungsart per Rechnung wird nur von wenigen Tierärzten angeboten und das meist auch nur für Stammkunden. Zu gross ist die Gefahr, auf den Kosten sitzen zu bleiben, weil die Zahlungsmoral der Patientenbesitzer zu wünschen übrig lässt.