Tierversicherungen: Notwendig oder überflüssig?

Solange es dem geliebten Vierbeiner gut geht, denkt kaum jemand an die Kosten, die im Krankheitsfall auftreten können. Doch wenn dieser eintritt, sind viele Tierhalter überrascht: Vierstellige Beträge warten auf die Bezahlung! Eine Tierversicherung könnte böse Überraschungen verhindern.

Teure vierbeinige Familienmitglieder

Ein Hund, der ungefähr 13 Jahre alt wird, kostet im Laufe seines Lebens bis zu 25´000 Schweizer Franken. Eine Katze kostet mindestens die Hälfte, wird dabei sogar noch älter. In den Kosten ist kein Kaufpreis für das Tier enthalten, lediglich die Kosten für Futter, Pflege und regelmässige Tierarztbesuche sind hier eingerechnet. Doch der vierbeinige Freund ist vielleicht nicht sein Leben lang gesund und es fallen hohe Behandlungskosten beim Tierarzt an.

Schnell stehen dort drei- bis vierstellige Beträge auf der Rechnung, die meistens sogar noch vor Ort bezahlt werden muss. Vielleicht kommt es auch zu einem Notfall und die Tierklinik muss aufgesucht werden? Dann kommen noch Notfallgebühren und vielleicht sogar doppelte Gebührensätze hinzu. Ein Unfall oder eine Krankheit des vierbeinigen Familienmitglieds kann schnell dafür sorgen, dass hohe Kosten entstehen. Wer will dann entscheiden, dass das Tier eingeschläfert wird, obwohl ihm mit der richtigen medizinischen Behandlung zu helfen wäre?

Tierversicherung teilweise empfehlenswert

Da unerwartet hohe Kosten für viele Tierhalter durchaus zur finanziellen Herausforderung werden können, kann die Tierversicherung sinnvoll sein. Hier zahlt der Tierhalter monatlich oder jährlich einen festen Betrag ein. Kommt es zum Versicherungsfall, übernimmt die Versicherung die Kosten für die Behandlung von Hund oder Katze. Allerdings nur bis zu einer vereinbarten Höchstsumme und teilweise nur für begrenzte Fälle pro Jahr.

Ausserdem muss der Tierhalter oft meist in Vorkasse gehen und kann erst später mit der Tierversicherung abrechnen. Angesichts dessen, dass eine Krebsbehandlung bei Hund oder Katze aber vierstellige Beträge kosten kann, entscheiden sich viele Tierhalter dennoch für die Versicherung. Aktuell sind rund drei Prozent der Hunde und Katzen in der Schweiz krankenversichert, die Versicherer melden jedoch steigende Tendenzen.

Ob die Tierversicherung im Einzelfall empfehlenswert ist oder nicht, muss jeder selbst entscheiden. Wichtig ist dabei die Berücksichtigung des Fakts, dass nicht jeder Fall versichert werden kann bzw. manche Risiken ausgeschlossen werden. Experten empfehlen meist, materiell oder immateriell sehr wertvolle Tiere zu versichern, wobei bei manchen Versicherungen die Tiere nur bis zum sechsten Lebensjahr versichert werden können. Einmal versicherte Tiere verbleiben dann bis zu ihrem Tod in der Versicherung. Für Besitzer älterer Hunde und Katzen ist es dann nicht mehr möglich, die Tiere noch zu versichern. Sie sollten unbedingt regelmässig Geld in den Sparstrumpf legen, um für den Fall der Fälle gewappnet zu sein.

Bei der Versicherung bitte bedenken

Nicht nur die Frage, ob das Tier versicherbar ist, ist relevant, sondern auch die Frage, wie hoch der Eigenanteil im jeweiligen Versicherungsfall ist. Die Versicherer bieten hier unterschiedliche Produkte und Lösungen an, sodass für jedes Budget das passende Produkt dabei ist. Als Faustregel gilt aber, dass ein sehr niedriger Beitrag meist auch zu einer eingeschränkten Leistung oder zu einem sehr hohen Selbstbehalt führt. Zudem sind bei den meisten Versicherern keine alternativen Behandlungsmöglichkeiten abgesichert, es können des Weiteren Einschränkungen in puncto operativer Eingriffe oder zu verabreichende Medikamente vorhanden sein. Vor der Unterschrift der Versicherungspolice sollte das genau geprüft werden!

Fazit: Tierversicherungen im Einzelfall empfehlenswert

Immer mehr Tierversicherer drängen auf den Markt und versuchen, den Tierhaltern eine Krankenversicherung für Hund und Katze zu verkaufen. Doch nicht immer ist das anfangs so verheissungsvoll klingende Produkt wirklich geeignet. Manche Risiken können im Einzelfall gänzlich ausgeschlossen werden, andere hingegen müssten in der Versicherung enthalten sein.

Dahin gehend sollte der Anbieter mit seinem Produkt zwingend überprüft werden. Experten raten aber generell dazu, nicht blind jedes Haustier zu versichern, sondern auch den materiellen oder immateriellen Wert entscheiden zu lassen.

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