Ethische Gründe sprechen gegen Fleisch
In der Schweiz liegt der Anteil an Vegetariern bei rund 5,8 Prozent, das macht etwa 500.000 Menschen aus, Tendenz steigend. Es sind vor allem die ethischen Gründe, die die Menschen dazu bewegen, auf Fleisch zu verzichten und sich selbst nicht auf Kosten anderer Lebewesen zu ernähren. Selbst eine vegane Ernährung kommt immer stärker ins Spiel und wird sogar auf Haustiere übertragen. Experten sind der Meinung, dass Fleisch generell die falsche Ernährung sei, immerhin werden etwa 50 Prozent der weltweiten Getreideernte sowie bis zu 98 Prozent der Sojaernte nur zum Füttern der Nutztiere verwendet. Haustiere werden dann mit diesen Nutztieren gefüttert und Kinder verhungern dafür. Warum sollte Haustieren ein höherer Stellenwert eingeräumt werden als den Kindern, die in Entwicklungsländern täglich verhungern?
Fleischlose Ernährung für Hund und Katze?
Wer für sich selbst entschieden hat, als Vegetarier oder Veganer zu leben, möchte vielleicht gar kein Fleisch mehr im Haus haben und ernährt in der Folge auch die Haustiere völlig fleischlos. Bei einigen Tieren kann es sogar sinnvoll sein, wenn eine Allergie auf einige Fleischsorten vorliegt. Kann dieser Allergie kein Ende bereitet werden, indem auf andere Fleischsorten oder Insektenfutter zurückgegriffen wird, kann der Wechsel zur vegetarischen Ernährung sinnvoll sein. Immerhin sind die meisten Fleischfresse wie eben auch Hund und Katze im Grunde Allesfresser. Auch ein Wildtiere würde Brombeeren und Kräuter fressen, wenn sich diese im Magen des Beutetieres befinden! Doch genau hier liegt für Gegner der vegetarischen Haustierernährung der Hase im Pfeffer. Die Wildtiere würden pflanzliche Bestandteile immer nur zusätzlich und nicht ersatzweise fressen. Es wurde nachgewiesen, dass der Verdauungstrakt eines Hundes rund 60 Jahre bräuchte, um sich vollständig von einer fleischlichen auf eine pflanzliche Ernährung umzustellen. So alt wird aber kein Hund, daher sind die Fachleute der Meinung, dass eine Umstellung auf eine blosse Ernährung mit Pflanzen keine gute Idee sei. Vertreter des vegetarischen Fütterns hingegen sehen eine gesunde Ernährung als solche an, die dem Tier alle Nährstoffe bietet, die es braucht. Angeblich könne das auch vegetarisches Futter leisten.
Besser verwertbare Eiweisse in tierischer Nahrung
Einige Nährstoffe müssen in jedem Futter enthalten sein, wenn Hund und Katze gesund bleiben sollen. Laien sollten nicht damit herumexperimentieren, ob und wann sie bestimmte Nährstoffe geben, das kann zu Mangelerscheinungen beim Tier führen. Experten für die Tierernährung hingegen sehen dies kritisch, denn tierische Eiweisse sind für Hunde und Katzen deutlich besser zu verwerten als pflanzliche Eiweisse. Diese Experten sehen eher die ethischen als die gesundheitlichen Gründe, um ein Tier vegetarisch zu ernähren. Katzen hingegen sind sogar reine Fleischfresser und sollten keinesfalls nur rein pflanzlich ernährt werden. Das würde binnen kurzer Zeit zu Mangelerscheinungen führen. Sie haben sich nicht wie der Hund an die Ernährung des Menschen angepasst und können wenigstens teilweise Stärke verdauen. Zudem ist ein Mangel nicht gleich ersichtlich, oft wird er erst erkennbar, weil Krankheiten auftreten, die sogar irreparable Schäden anrichten können.
Ob eine Ernährung artgerecht ist oder nicht, lässt sich nur anhand der enthaltenen Nährstoffe beurteilen, die in einem passenden Verhältnis zueinander stehen müssen. Ein gutes Alleinfuttermittel ist in den meisten Fällen ausreichend. Ausserdem kann es sinnvoll sein, regelmässig den Tierarzt zu konsultieren, um über eine Blutanalyse herauszufinden, ob ein Mangel vorliegt oder ob die Ernährung ausgewogen genug ist. Gegebenenfalls müssen Anpassungen vorgenommen werden.
Fazit: Haustiere besser nicht vegetarisch ernähren
An dieser Stelle bleibt festzuhalten, dass Hund und Katze besser nicht allein vegetarisch ernährt werden sollten, sondern dass das Futter immer ein ausgewogenes Verhältnis von Fleisch und Pflanzenanteilen aufweisen sollte. Der Verdauungstrakt der Tiere ist nicht auf eine rein pflanzliche Ernährung eingestellt. Wer dennoch ein schlechtes Gewissen gegenüber den Nutztieren hat, sollte auf Fleisch und Futter in Bio-Qualität zurückgreifen, hier werden wenigstens die artgerechte Haltung und tierfreundliche Schlachtung sichergestellt.