Fitnesscenter sind die Verlierer der Corona-Lockerungen

Der Bundesrat hat beschlossen, die Corona-Beschränkungen schrittweise aufzuheben. Verlierer sind hier allerdings alle die Unternehmen, die in geschlossenen Räumen agieren. So auch die Fitnessstudios, doch die Betreiber wollen sich nun wehren, da die noch länger andauernde Schliessung für viele den Todesstoss bedeutet.

Fitnessstudios bekommen keine Gnade

Der Bundesrat blieb bei seinen jüngsten Entscheidungen hart und erteilte allen Ersuchen, doch auch in geschlossenen Räumen den Betrieb wieder aufnehmen zu dürfen, eine Absage. Dies traf nicht nur Restaurants, sondern auch Fitnesscenter, die nun noch bis April geschlossen bleiben sollen. Gelockert werden soll nur bei Geschäften, Museen und in Zoos. Innenräume, in denen sich die Menschen länger aufhalten, gelten wohl als Treiber der Pandemie und als Orte, an denen die grösste Ansteckungsgefahr droht. Für Fitnesscenter bedeutet das, dass der Kampf ums Überleben noch weitergehen wird. Schon lange genug bleiben die Kunden aus, denn diese sind es längst leid, für eine Leistung bezahlen zu müssen, die sie nicht erhalten. Nur aus Sympathie sitzt kaum noch jemandem das Geld so locker, dass die Mitgliedschaft im Fitnesscenter weiter verlängert wird.

Betreiber der Fitnesscenter sind enttäuscht

Verständlicherweise sind die Betreiber der Fitnesscenter enttäuscht, denn immerhin soll Sport in geschlossenen Räumen erst wieder ab dem 1. April möglich sein. Damit ist die umsatzstärkste Zeit für die Studios vorbei, denn sie machen zwischen Januar und April die stärksten Umsätze. Der Grund sind die guten Vorsätze, die viele Schweizer zum Ende des alten Jahres fassen und die sie direkt im Januar umsetzen. Einer dieser Vorsätze betrifft meist das Mass an körperlicher Bewegung, das deutlich gesteigert werden soll, auch die gesunde Lebensweise allgemein soll verfolgt werden. Doch nun sind die Fitnesscenter geschlossen und im Frühling und Sommer treiben die meisten Menschen lieber draussen Sport. Insofern nutzt die Lockerung ab April nicht mehr viel, ist kaum mehr als ein Tropfen auf den heissen Stein. Der Präsident des Schweizer Fitness- und Gesundheitsverbandes, Claude Ammann, sagte jüngst, dass die Entscheidungen des Bundesrates einen schwarzen Tag für die KMU der Fitnessbranche bedeuten würden, denn die Verlängerung der Schliessung sei für viele der Todesstoss.

Eigentlich hatte man sich sehr rege über die zu verfolgende Politik ausgetauscht und dennoch sei keine Einigung erzielt worden. Dabei sind die kleinen und mittleren Studios darauf angewiesen, dass die Mitglieder zum Training kommen, sie haben keine grossen finanziellen Reserven wie die grossen Vertreter der Branche und können folglich nicht mehr lange bestehen. Laufende Kosten sind dennoch zu bewältigen und das, auch wenn seit Monaten kein Geld mehr in die Kassen kommt.

Der Verband setzt sich zur Wehr

Nun stellt sich der Fitnessverband auf die Hinterbeine und plant eine Schadenersatzklage gegen den Bund. Nicht nur, dass in vielen Kantonen die versprochenen Hilfsgelder nicht oder nur eingeschränkt gezahlt werden, so ist auch keine Gleichbehandlung in den Kantonen möglich. Es gibt also Fitnesscenter, die durchaus noch eine Chance haben, und andere, denen jetzt die Puste ausgeht. Der Verband bat bereits darum, Fitnesscenter als systemrelevant einzustufen, doch bisher hatte diese Bitte noch kein Gehör bekommen.
Auch die geplante Klage lässt sich nicht ohne Weiteres umsetzen, denn die Hürden dafür sind hoch. Per Crowdfunding soll das Geld dafür jetzt zusammengetragen werden. Der Anfang ist über die vielen kleinen Zahlungen durch Mitarbeiter und Mitglieder der Gyms gemacht worden.

Fazit: Fitnessstudios verlieren in der Krise

Fitnessstudios haben ein Problem: Sie bleiben laut Anordnung des Bundesrates auch weiterhin geschlossen, mindestens bis April. Dabei kommt ihnen nicht gerade zugute, dass die Berliner Studie die Ansteckungsgefahr in Innenräumen als besonders hoch einschätzt und Fitnesscentern bei halber Belegung sogar einen Faktor von 3,4 bescheinigt. Sie sollen ebenso wie Restaurants und weiterführende Schulen ein Hort für Ansteckungen sein, der weitaus gefährlicher sein soll als Einkaufsläden.

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