Hypothek amortisieren oder ablösen?
Eine Amortisation ist eine Rückzahlung der Hypothek. Die Bank verlangt in den meisten Fällen eine Amortisation des Teils der Hypothekensumme, die zwei Drittel des Wertes der Immobilie übersteigt. Die Amortisation darüber hinaus ist nicht verpflichtend. Damit ist die zweite Hypothek verpflichtend zu amortisieren, wozu eine feste Frist vereinbart wird. Die meisten Banken verlangen die Rückzahlung spätestens bis zum Antritt der Pension.
Die Bank macht den ersten Schritt
Meist ist es die Bank, die an den Kunden herantritt und um eine Entscheidung bezüglich der weiteren Vorgehensweise bittet. Das heisst, dass die Bank kurz vor Ablauf der betreffenden Hypothek eine Entscheidung zur Refinanzierung haben möchte.
Für den Hypothekennehmer ist es aber besser, schon vor dem Ende der Laufzeit aktiv zu werden, denn so hat er genügend Zeit, um die passende Strategie für sich zu finden. Ausserdem hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass Sie die Kündigungsfrist nicht verpassen.
Nicht in jedem Fall lohnt es sich übrigens, bei der bisherigen Bank zu bleiben, die Erneuerung der Hypothek kann auch über einen anderen Anbieter vorgenommen werden.
Wie vor dem Abschluss der anfänglichen Hypothek gilt, dass es besser ist, verschiedene Anbieter miteinander zu vergleichen. Gern hilft Ihnen neotralo.ch dabei, diesen Vergleich vorzunehmen und findet das beste Angebot für Sie!
Lohnt sich die Amortisation?
Während bei der ersten Hypothek noch eine Wahl besteht, ist das bei der zweiten Hypothek nicht der Fall: Die Amortisation ist zwingend vorgeschrieben, wenn der festgesetzte Zeitraum erreicht ist. Allerdings sollten Sie sich dazu zwei Fragen stellen:
Welchen steuerlichen Nutzen hat die Amortisation?
Was wird mit dem Geld, wenn nicht amortisiert wird?
Wenn Sie das vorhandene Geld zur Amortisation nutzen, steht es nicht für andere Ausgaben zur Verfügung. Wer nicht amortisiert, kann das Kapital anlegen und damit langfristig eine höhere Rendite erzielen, was jedoch meist nur mit risikoreichen Anlageformen möglich ist. Wer keine Verluste hinnehmen kann oder möchte, sollte sein Geld daher lieber in die Amortisation stecken.
Unterschieden wird dabei zwischen der direkten und der indirekten Amortisation. Bei der direkten Variante wird der Hypothekarkredit in regelmässigen Tranchen getilgt. Wer sich für die indirekte Amortisation entscheidet, legt sein Geld an und kann die Amortisation später auf einen Schlag vornehmen. Zur Erklärung:
Direkte Amortisation
Sie zahlen regelmässig einen Teilbetrag der Hypothek an die Bank zurück, damit reduziert sich der Hypothekarbetrag ebenso wie die Zinsen. Ausserdem steigt die Steuerlast wegen der sinkenden Hypothekarschuld. Der Vorteil dieser Variante liegt darin, dass der Schuldenbetrag sinkt, was für viele Hypothekennehmer positiv auf die Psyche wirkt. Viele Menschen fühlen sich durch Schulden arg belastet und wünschen sich eine kontinuierliche Reduzierung ihrer Schuldenlast. Die Steuern sind bei dieser Variante aber nachteilig zu sehen, ausserdem fehlt das Kapital womöglich für die private Altersvorsorge.
Indirekte Amortisation
Hierbei bleibt die Hypothekarschuld über den gesamten Zeitraum der Hypothek gleich hoch, die Tranchen werden in der Säule 3a der privaten Altersvorsorge deponiert. Die Kosten für die Hypothek bleiben auf einem konstanten Niveau, dafür sinkt aber die steuerliche Belastung. Der Grund: Die Einzahlungen in die Säule 3a sowie die Zinsen für eine Hypothek können steuerlich geltend gemacht werden. Zu einem späteren Zeitpunkt kann das Kapital, welches in der Säule 3a angespart wurde, entnommen und für die Rückzahlung der Hypothek verwendet werden. Wie immer gilt für die zweite Hypothek, dass sie zum vereinbarten Zeitpunkt in jedem Fall zurückgezahlt werden muss.
Woher kommt das Geld?
Wenn Sie sich dafür entschieden haben, die Hypothek zu amortisieren, müssen Sie für das nötige Geld sorgen. Doch woher nehmen und nicht stehlen? Es gibt einige Wege, die hierbei hilfreich sind und die Ihnen immer noch die nötige Liquidität zugestehen, um die üblichen Lebenshaltungskosten zu tragen.
Wichtig für baldige Pensionäre: Die zweite Hypothek muss in jedem Fall vor Eintritt in das Pensionsalter zurückgezahlt werden. Wer sich vorher für die Amortisation entscheidet, kann sein investiertes Geld nicht mehr zur Erfüllung anderer Wünsche einsetzen.
Als Pensionär ist es aber deutlich schwerer, noch einmal eine Hypothek zu bekommen, weil die Banken eine Pension nicht in die Tragbarkeitsrechnung einbeziehen. Das wiederum bedeutet, dass das neue Auto der der gewünschte Anbau am Haus anders finanziert werden muss. In dem Fall kann es günstiger sein, auf die vorzeitige Amortisation zu verzichten. Die Amortisation sollte niemals die Liquidität zunichtemachen!
Sind genügend liquide Mittel vorhanden, kann zum Beispiel das Geld für die Amortisierung in die Pensionskasse eingezahlt werden. Die Schuldnerbonität verbessert sich damit rapide, bei der Aufnahme einer neuen Hypothek werden bessere Konditionen möglich. Zudem lassen sich damit Steuern sparen.
Wer sein Risiko im Fokus hat, sollte sich gut überlegen, ob es sinnvoll ist, das gesamte Vermögen in einer Immobilie zu bündeln. Fachleute sprechen hier vom Klumpenrisiko, was nichts anderes meint, als dass alles Kapital an einer Stelle gebunden ist. Kommt es zu Problemen, drohen hohe Wertverluste. Es ist sinnvoller, das Geld auf verschiedene Anlageklassen zu verteilen und somit eine Diversifikation zu erreichen.
Gute Beratung ist wichtig
Nicht nur beim Abschluss einer Hypothek sollten Sie sich umfassend von einem Experten beraten lassen. Auch in Bezug auf die Frage der Amortisation oder Ablösung der Hypothek ist die Expertenmeinung wichtig. Ziehen Sie dazu Vergleiche zwischen verschiedenen Anbietern und nutzen Sie unseren Hypothekenvergleich, um sich ein genaues Bild über Zahlen und Kosten zu machen!
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